Weil ich es kann …

…und was mir gerade einfällt…

Alles in allem ein guter Tag

Written By: OhneWorte - Mrz• 28•11

Es war ein kalter Morgen und es regnete, als ich in einem kleinen Zimmer erwachte. Es war ein Gefühl, das mich weckte. Das Gefühl, dass mir gleich die Decke auf den Kopf fallen würde, weckte mich. Da ich in diesem kleinen Rum kaum Luft hatte zu Atmen, riss ich das Fenster auf. Ein Fehler! Der Regen peitschte mir ins Gesicht. Ich blieb noch einen Moment am offenen Fenster stehen, bevor ich es schloss. Lieber nass als erstickt, dachte ich mir. Nach diesem schrecklichen gestrigen Tag, und der Nacht, in der ich mehr wach lag als schlief, nun also auch noch ein beschissener Morgen.

Prima, dachte ich mir da, dass fängt ja gut an. Also machte ich mich auf den Weg ins Bad, um dort auf der Seife auszurutschen. Hallo blaue Flecken. Beim Duschen stellte ich dann fest, ich habe ja nur kaltes Wasser. Es ist wohl unnötig, darauf hinzuweisen, dass mein Tag immer angenehmer wurde. Noch bevor ich die Küche erreichte, kam mir ein stechender Geruch aus Richtung Kühlschrank entgegen. Er erinnerte mich an den Stromausfall gestern Abend. Er hielt wohl immer noch an. Darum blieb auch der Wecker stumm.

Endlich beim Kühlschrank angekommen, stellte ich fest, dass die kläglichen Reste in meinem Kühlschrank mich freundlich grüßten. Wenigstens haben meine Lebensmittel einen guten Morgen, mit diesem Gedanken griff ich nach der Saftflasche. Nahm einen kräftigen Schluck. Ein Fehler! Er war schon seit einer Woche abgelaufen. So schmeckte er leider auch. Ich spuckte ihn gekonnt ins Spülbecken. Hatte ja schon Übung. Unnötig zu bemerken, dass der Morgen immer besser wurde.

Einkaufen ist wohl angesagt, murmelte ich verdrossen vor mich hin. Zuerst musste ich aber meine Finanzmittel überprüfen. Also öffnete ich meinen Geldbeutel. Ein Fehler! Zuerst flog mir eine Fledermaus entgegen. Kurz darauf, beschwerte sich die Mottenkolonie über die Störung. Hier gäbe es schon lange kein Geld mehr, brüllten sie mir entgegen. Ein wundervoller Morgen.

Ein Blick auf meine Uhr verriet mir, dass sie kaputt war. Aber ein Gefühl sagte mir, ich sei zu spät dran. Mal wieder. Das Telephon klingelte. Ich nahm ab. Ein Fehler! Die Stimme meines Chefs schrie mir entgegen, wenn ich nicht bald erscheinen würde, könnte ich ganz zuhause bleiben. Ich zog mir Schuhe an und verlies fluchtartig meine Wohnung. Ich trat in den dunklen kalten Flur des Hauses. Rannte die Treppe hinunter. Ein Fehler! Rutschte aus. Fiel drei Stockwerke die Treppe runter. Denn dann war ich im Erdgeschoss. Noch mehr blaue Flecken. Unter Schmerzen stand ich auf und quälte mich zu Haustür. Im Freien fiel es mir wieder ein. Es regnete. Meinen Schirm hatte ich gestern im Geschäft vergessen. Ich zog den Kopf ein und lief zur Bushaltestelle. Da, mein Bus. Er fährt gerade los. Ohne mich. Ich blieb stehen. Ein Fehler! Ein Auto fuhr neben mir durch eine Pfütze. Die Pfütze befand sich jetzt in an mir. Unnötig zu bemerken, dass der Morgen immer besser wird.

An der Bushaltestelle stellte ich fest: Nächster Bus – in einer halben Stunde. Ich lief los. Richtung Geschäft. Auf dem Weg dorthin begegnete ich einer Pfütze. Wich ihr nicht aus. Ein Fehler! Sie war tiefer als gedacht. So hatte ich eine zweite Pfütze bei mir. Diesmal in den Schuhen. Dann kam ich endlich am Geschäft an. Mein Chef hocherfreut mich zu sehen. Er teilte mir eine Lohnkürzung mit. Wegen häufigem Zuspätkommen. Ein toller Tag.

Freut mich, meine Kollegin zu sehen. Ein Fehler! hatte ihr gestern meine Liebe gestanden. Sie meinte heute aber, sie empfände nicht so für mich. Wir sollen uns besser aus dem Weg gehen. Um etwas Abstand zu bekommen. Ihre Worte. Sie verschwand im Lager.

Mein Chef im Büro. Ich alleine im Laden. Keine Kunden in Sicht. Ich sah meinen Kleidern beim Trocknen zu. Mehr geschah bei der Arbeit nicht mehr. Außer, dass er regnete. Es ist wohl wirklich unnötig anzumerken, dass mein Tag immer besser wurde.

Ging abends nach der Arbeit zur Bushaltestelle. Es regnete immer noch. An der Haltestelle. Der Bus fährt mir vor der Nase weg. Also laufe nach hause. Es regnet noch immer. Es ist kalt. Es wird dunkel. Ich stehe vor der Haustür. Stelle fest, dass meine Schlüssel noch immer in meiner Wohnung liegen. Unnötig zu bemerken, dass mein Tag immer besser wird.

Ich will zur Telephonzelle auf der anderen Straßenseite, um den Schlüsseldienst anzurufen. Ein Fehler! Bemerke das Auto zu spät. Der Fahrer mich auch. Er fährt mich an. Ich werde über das Auto geschleudert. Das letzte was ich höre, ein Krachen. Ich lache.

Alles in allem ein guter Tag!

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No Comments

  1. Fabius sagt:

    Wirklich Super! i like it! Wo ist denn der Facebook-Like-Button?

  2. Sebastian sagt:

    habe dich selten so euphorisch optimistisch erlebt..
    was war los?

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