Weil ich es kann …

…und was mir gerade einfällt…

Eine beinahe Begegnung beim Bahnfahren

Written By: OhneWorte - Mai• 23•11

Genau genommen ist sie eigentlich auch nur eine Frau. Aber wir kennen es ja sicher alle, dass sie manchmal auch noch so viel mehr sind. Dennoch würden sie viele einfach als unscheinbar abstempeln und nicht mehr weiter beachten, doch greift dies irgendwie deutlich zu kurz. Wer weiß schon, was dahinter steckt. Vielleicht ist sie ja auch ein ganz besonderer Mensch.

Eine Superheldin vielleicht. Eine Kämpferin für Recht und Gerechtigkeit. Vielleicht sind ihre Ziele aber auch deutlich kleiner und sie möchte nur die Welt retten. Das macht sie dann auch mal ganz nebenbei, ohne, dass sie dabei ins Schwitzen kommen würde. Vermutlich langweilt sie sich schon dabei, wenn sie mal wieder die Welt rettet, wie fast jeden Tag.

Und ihr unscheinbares Äußeres pflegt sie deswegen, damit sie nicht von ihren zahlreichen und offensichtlich unfähigen Widersachern erkannt wird. Denn seit Superman die Brille als Verkleidung für Superheldinnen und Superhelden publik gemacht hat, muss man sich etwas anderes suchen, um nicht aufzufallen. Vielleicht hat sie es ja aber auch gar nicht nötig sich zu verkleiden, weil sie einfach so mächtig ist, dass ihre Widersacher schon alleine beim Klang ihres wundervollen und wunderschönen Namens vor Schrecken erstarren. Bei ihrem Anblick dürften sie sich dann sicherlich in Pudding verwandeln. Wäre bestimmt eine praktische Sache, zumindest wenn sie Pudding mag und sich keine Gedanken über ihre Figur machen muss. Aber damit haben Superheldinnen sicherlich keine Probleme, also was ihre Figur angeht, ich meine, kann es ein besseres Fitnesstraining geben, als regelmäßig die Welt zu retten? Die Sache mit dem Pudding bleibt aber nach wie vor Geschmackssache.

Oder, vielleicht ist sie ja aber auch eine Superschurkin, welche die Welt unterjochen will. Sie fährt auch nur deshalb Zug, weil ihr dabei immer die perfidesten Pläne einfallen, um die Weltherrschaft zu erringen. Noch arbeitet sie am richtigen Werkzeug, um die Welt zu unterwerfen. Denn bisher fehlen ihr einfach noch ein paar entscheidende Ideen für den Feinschliff ihrer Weltunterwerfungsmaschine. Sie hat sicherlich schon zahllose Weltuntergangsmaschinen, doch hat sie ja schließlich nichts davon, wenn sie die Welt zerstört und somit auch die Menschheit auslöscht.  Denn irgendwie wäre dann doch so eine Weltherrschaft ziemlich langweilig und einsam. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies wirklich befriedigend wäre. Deshalb sind Weltuntergangsmaschinen, oder wie sie manches Mal auch genannt werden Weltvernichtungsmaschinen, eher unpraktisch. Zwar stellen sie für eine erfahrene Superschurkin keine Herausforderung dar, eine Weltvernichtungsmaschine zu bauen, da es zu den Grundbedingungen gehört, welche erfüllt werden müssen, um eine Superschurken-Lizenz zu erlangen und zu behalten. Allerdings stellen diese Weltuntergangsmaschinen die Grundlage für fast alle Versuche, eine Weltunterwerfungsmaschine zu bauen, dar.

Man sollte nie versuchen ohne diese Lizenz eine Superschurkin oder ein Superschurke werden zu wollen, denn in solchen Fällen ist die Gewerkschaft der Superschurkinnen und Superschurken sehr radikal und führen unangemeldete Hausbesuche durch.

Eine Stimme reißt mich aus meinen Gedanken: „Sehr verehrte Fahrgäste, in Kürze erreichen wir Mannheim Hauptbahnhof …“

Sie steht auf. Warum steht sie denn auf, ich wollte sie doch noch ansprechen. Sie auf einen Kaffee einladen, oder so.

Da geht sie dahin und ich kann wieder nur hinterher schauen. Geh‘ meine Superheldin und rette die Welt und geh‘ meine Superschurkin und viel Erfolg bei der Erringung der Weltherrschaft.

Mit blutendem Herzen sehe ich sie davon schreiten. Ich glaube, manchmal denke ich zu viel.

Aber immerhin habe ich einen neuen Text, und wenn dieser euch gefallen sollte, dann ist es das vielleicht auch wert gewesen.

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One Comment

  1. Elias sagt:

    Super Post.Habe einige schöne Gedankenanstoesse gekriegt. Warte auf weitere Posts.

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