die Welt
sie bricht
zerbricht
zerfällt
verfällt
fällt
auseinander
und in sich
zusammen
und ich
schalte weg
esse weiter
und
tue so
als wäre
nichts
die Welt
sie bricht
zerbricht
zerfällt
verfällt
fällt
auseinander
und in sich
zusammen
und ich
schalte weg
esse weiter
und
tue so
als wäre
nichts
weiter, weiter geht voran
wir kämpfen bis zum
letzten Mann
auch dieser wird
bald nicht mehr
stehen
seht und lernt
was es uns bringt
zu kämpfen bis zum
letzten Mann
verloren waren wir davor
schon lang
doch
kämpfen wir noch
mutig weiter
verzweifelt waren wir davor
schon lang
doch
gab es uns den Mut
zu kämpfen
bis zum
letzten Mann
der steht nun hier vor euch
einsam
kraftlos
doch entschlossen
so wird er bald
der Letzte
auch gewesen sein
und so vergeht dann auch
mit ihm
wofür er doch
gestorben ist
wenn wir wüssten, was wir täten,
wenn wir wüssten, was unsere Taten täten,
würden wir dann noch wissen was tun?
würden wir dann überhaupt etwas tun?
würden wir angst haben, etwas zu tun?
würden wir angst haben, vor unserem tun?
wenn wir angst hätten
,
würden wir noch etwas tun?
blinder Spiegel
ich blicke
ihn an
er schaut zurück
sieht in mich
er erblickt
was kein Mensch
sieht und sehen darf
was tief vergraben
in mir ruht
ich in mir trage
und all die Jahre
gut verborgen
vor mir hielt
zeigt mir
was und wer
ich war und bin
zeigt mir
Stück für Stück
was ich
nicht sehen will
darum
blicke ich
wieder weg
so wird und bleibt
der Spiegel das
was er schon immer
war und ist
blind
blinder Spiegel
blind gemacht
So saß ich bestimmt anderthalb Weilen auf meinem Sofa und träumte mich vor ein Kaminfeuer, während ich ganz genüsslich meinen langsam kälter werdenden Kakao trank und hätte es bestimmt auch noch mindestens weitere anderthalb Weilen so auf meinem Sofa ausgehalten, wäre ich nicht plötzlich von einem schüchternen Klingeln an meiner Wohnungstür unterbrochen worden. Jäh wurde ich von meinem Kaminfeuer weggerissen und wieder vor mein Fernsehgerät geworfen. Immerhin hatte ich noch einen Schluck nicht mehr warmen Kakao in meiner Müslischale. So trank ich ihn aus, schälte mich aus meiner Decke und stellte die Müslischale auf meinem Fernsehgerät ab. Danach stand ich auf und ging mit meinen Hausschuhen an den Füßen und in meinem Schlafanzug langsam Richtung Wohnungstür.
Als ich den Flur erreichte schaltete ich das Licht ein, damit ich nicht schon wieder über meinen Staubsauger stolperte. Wenigstens tat meine Beule auf der Stirn nicht mehr so sehr weh.
Während ich mich fragte, wer mich wohl zu dieser Nachtstunde aufsuchte ging ich wieder fröstelnd, da ich keine Decke mehr umhatte, die letzten Schritte zur Tür. Dort angekommen staunte ich nicht schlecht als ich durch den Türspion blickte und vor meiner Tür meine süße Nachbarin in ihrem Morgenmantel erblickte.
Neugierig öffnete ich die Tür und sah meine süße Nachbarin fragend an. Sie entschuldigte sich auch gleich bei mir, dass sie mich störe. Während ich noch versuchte zu sagen, dass sie nicht störe, fuhr sie auch schon fort und erklärte mir, dass sie, da sie nicht schlafen konnte Kekse gebacken habe, sie backe immer wenn sie nicht schlafen konnte. Ohne Pause fuhr meine süße Nachbarin weiter fort und meinte schüchtern, dass sie nun aber leider keine Milch mehr hätte um die Kekse zu essen und da sie meinen Fernseher gehört hätte, da sie ein gutes Gehör hatte, dachte sie ich sei noch oder wieder wach und sie könne kurz klingeln und mich nach Milch fragen.
Da sie beim Sprechen auch immer schneller wurde, brauchte ich einen Moment um zu verstehen, was sie von mir wollte, da ich zwar auch nicht schlafen konnte, was aber nicht bedeutete dass mein Verstand um dies Zeit auch auf Hochtouren lief. Aber noch bevor ich etwas erwidern konnte
, blickte sie auf meine Stirn, sah meine Beule, blickte mich mitleidig an und wollte wissen, was denn mit mir Armen passiert sei.
Nachdem ich einen weiteren kurzen Augenblick atemlos dastand, schaffte ich es endlich, mich zu fangen und berichtetet ihr kurz von meinem Missgeschick und wie glücklich ich war, dass ich dabei Hausschuhe anhatte und so schlimmeres verhindern konnte. Da sah sie mich an, legte den Kopf schief und gab mir Recht, dass ich Glück hatte, Hausschuhe angehabt zu haben. Nicht auszudenken, was hätte passieren können, wenn ich meine Hausschuhe nicht angehabt hätte. Dann wollte sie aber nochmals wissen ob ich denn noch Milch im Haus hätte.
Nach dem ich dies bejahte und betont hatte, dass ich sogar noch frische Milch in meinem Kühlschrank hätte, lud sie mich sogar zu sich zum Kekse essen ein. Allerdings müsste ich die Milch mitbringen, da sie wie sie sagte, zum Glück keine mehr hatte.
Ende?
Als meine Milch endlich die von mir erwünschte Temperatur erreicht hatte, schaltete die Herdplatte aus und rührte noch einen Moment weiter. Währenddessen überlegte ich, nicht wirklich fieberhaft, wo ich denn mein Kakaopulver hin hatte. Ich blickte mich um und wünschte mir für einen kurzen Moment, eine ordentliche, saubere und aufgeräumte Küche zu haben. Dann fand ich aber mein Kakaopulver und vergaß den Gedanken auch gleich wieder.
Vorsichtig öffnete ich die Packung des Kakaopulvers und tat eine ausreichende Menge des Pulvers in die warme Milch und verrührte es gut. Nach dem ich damit fertig war nahm ich den Topf vom Herd und griff nach der Tasse, welche ich spülen wollte um den warmen Kakao daraus zu trinken.
Gerade noch rechtzeitig stellte ich fest, dass ich ja ganz vergessen hatte, die Tasse noch zu spülen. Langsam und zögernd stellte ich die Tasse wieder in die Spüle und überlegte mir, wie ich jetzt am besten meinen warmen Kakao trinken sollte. Der Topf war zu heiß, da würde ich mir nur die Lippen daran verbrennen. Und irgendwie hatte ich darauf keine wirklich Lust, besonders da mir mein Kopf immer noch von seiner Begegnung mit der Küchentür brummte. Die Tasse jetzt zu spüle, war mir der Mühen nicht wert oder besser gesagt, hatte ich keine Lust auf diese Mühen.
So blickte ich mich ein weiteres Mal ratlos um und versuchte in meinem Caos eine Lösung für meine Probleme zu finden. Da dies ein beinahe aussichtsloses Unterfangen war, mein Caos zu überblicken, war ich nach wenigen Liedschlägen auch schon kurz davor, zu resignieren, als meine leider nicht müden Augen die Müslischale erblickten, welche ich mir für das nächste Frühstück aufgehoben hatte. So nahm ich die Müslischale von meinem Tisch, blickte sie prüfend an und goss dann meinen warmen Kakao in die Schale.
Nachdem ich nun endlich meinen warmen Kakao in Händen hielt
, arbeitete ich mich fröstelnd zu meinem Sofa vor. Dort angekommen wickelte ich mich in eine warme Decke ein, nahm einen schönen Schluck warmen Kakao aus meiner Müslischale und bildete mir ein, das unaufhörliche, nicht enden wollende Prasseln des Regens an meinem Fenster sei das prasselnde Feuer in meinem nicht vorhandenen Kamin. Auch das Flackern meines Fernsehgerätes wandelte sich vor meinem geistigen Auge in das Flackern des bereist prasselnden Kaminfeuers.
Wird fortgesetzt…
In meiner Küche, angekommen wurde es langsam auch wieder deutlich heller, da auch meine Küche zur Straße raus ging und somit in den Genuss der Ausleuchtung durch die Straßenlaterne direkt vor meiner Wohnung kam. Bis heute weiß ich nicht, welcher mehr oder weniger glücklichen Fügung ich das zu verdanken hatte. Jedenfalls kam es meiner Stromrechnung zugute, denn so musste ich in meinen endlos schlaflosen Nächten kein Licht anmachen und sah dennnoch alles Wichtige. Nur traf das leider nicht auf meinen Flur zu, wie ich vorhin noch schmerzhaft feststellen musste.
Der unermüdlich und unablässig gegen mein kleines Küchenfenster peitschende Regen erinnerte mich auch wieder warum ich mich auf den mühsamen Weg in meine Küche begeben habe. Denn was gab es in einer schlaflosen Nacht besseres als einen heißen Kakao? Naja
, gut, Schlaf wäre da natürlich noch besser, aber dann wäre es ja keine schlaflose Nacht mehr. Da aber auch auf absehbare Zeit kein Schlaf zu erahnen war musste ich eben mit Kakao vorlieb nehmen.
Ein kurzer Blick in meinen Küchenschrank offenbarte mir allerdings, dass ich erst eine Tasse spülen müsste, wenn ich mich dem Genuss eines warmen Kakaos hingeben wollte. Da ich mir aber sicher war, dass ich diesen Umstand mit etwas Mühe bewältigen konnte, kümmerte ich mich erst einmal darum, dass ich auch tatsächlich einen warmen Kakao trinken konnte.
Also nahm ich eine noch unverschlossene Milch aus meinem Kühlschrank, suchte mir meinen letzten sauberen Topf raus und räumte eine passende Herdplatte frei um die Milch auch warm machen zu können. Nachdem dann der Topf auf dem Herd stand und die Platte eingeschalten war öffnete ich die Milch und goss sie in den Topf. Dabei stellte ich fest, dass es doch auch Vorteile hatte, dass ich erst vor wenigen Wochen hier eingezogen war, denn meine Milch war tatsächlich noch frisch und machte einen guten und genießbaren Eindruck.
Während ich darauf wartete, dass meine Milch warm wurde und ich sie gelegentlich umrührte, schaltete ich mein Fernsehgerät ein. Irgendein Mist würde schon kommen und mir so über die schweren und schlaflosen Stunden helfen, bis irgendwann mein Wecker klingelt und seinen Job nicht machen durfte. Aber so würde ich dann wenigsten wissen, dass es Zeit ist, das zu machen, was Menschen gewöhnlich tun, wenn sie aufstehen müssen.
Weiterrührend sah ich nun der Milch zu wie sie langsam die optimale Temperatur für einen warmen Kakao erreichte.
Wird fortgesetzt…
Eigentlich war dies eine Nacht wie jede andere auch. An Schlaf war wieder nicht zu denken. Eine ganze Weile hörte ich dem unaufhörlichen Prasseln des Regens an meinem Fenster zu und stierte zur Decke meines, durch eine Straßenlaterne erleuchteten, Schlafzimmers. Seit Tagen konnte ich nun schon nicht schlafen und lag die Nächte einfach wach. Auch heute schien ich nicht wirklich müde werden zu wollen.
Nach einem resignierendem Seufzen setzte ich mich auf und tastete nach meiner Brille. Es dauerte einige entmutigte Atemzüge, bis ich sie fand. Nachdem ich sie endlich aufgesetzt hatte, konnte ich meine Uhr lesen. 4:13 Uhr. Schulterzuckend stand ich auf und lies meine Schultern einfach hängen. So blieb ich einen halben Moment stehen, bis mir meine Füße kalt wurden und blickte mich suchend in meinem Schlafzimmer um.
Was ich suchte wusste ich selbst nicht und würde es in meinem Caos wohl auf die Schnelle nicht finden. Da sich an dem Umstand meiner kalten Füße bisher aber noch nichts geändert hatte und ich gerade in diesem Augenblick meine Hausschuhe erblickte
, macht ich fachgerechten Gebrauch von selbigen. So ausgestattet waren meine Füße wenigstens nicht mehr so kalt und ich konnte mich auf den Weg in die Küche begeben. Also schlurfte ich los.
Nach einigen ungezählten Schlurfern durchquerte ich meinen Wohnungsflur. Da dieser keine Fenster zu Außenwelt besaß, wurde er von den Straßenlaternen direkt vor meinen Fenstern nicht erleuchtet.
Ich musste nach dieser Erkenntnis auch nicht lange warten um die Konsequenzen, welche daraus resultierten, zu erkennen. Denn schon 5,8 Atemzüge später stolperte ich über einen Gegenstand auf meinem Flurboden. Es könnte mein Staubsaugergewesen sein, doch spielte dies nicht wirklich eine Rolle. Ich freute mich nur darüber, das sich vorhin kalte Füße hatte. Denn ohne meine kalten Füße hätte ich meine Hausschuhe nicht angezogen und mir nun wohl kräftig den großen Zeh gestoßen und vielleicht sogar verstaucht oder gar gebrochen. Auf jeden Fall hätte ich nun starke Schmerzen in meinen großen Zeh gehabt. Erleichtert um diesen Umstand stellte ich fest, dass ich gar nicht gemerkt hatte, dass ich gefallen war. Dass ich gefallen war, merkte ich jetzt auch nicht, aber ich rekonstruierte es aus der Tatsache, dass ich bäuchlings auf dem Boden lag, mir meinen Kopf an der Küchentür gestoßen hatte und mir dieser nun auch wirklich weh tat. Zum Glück trug ich aber wenigstens Hausschuhe. Wenn mir jetzt, zu meiner beginnenden Beule an der schmerzenden Stirn auch noch mein großer Zeh wehgetan hätte, wäre es wohl komplett unerträglich geworden. Erleichtert über meine Umsicht drehte ich mich langsam auf den Rücken, setzte mich auf, hielt meinen vor Schmerzen brummenden Kopf fest und freute mich über die entgangenen Schmerzen in meinem großen Zeh.
Nach dem ich nochmal kräftig durchgeatmet hatte stand ich langsam, mich an der Wand abstützend, auf und legte langsam tastend den restlichen kurzen Weg zur Küche Schritt für Schritt zurück.
Wird fortgesetzt…