Weil ich es kann …

…und was mir gerade einfällt…

an der bushaltestelle

Written By: OhneWorte - Jul• 25•11

Du stehst da und ich schau nur zu. schaue zu, wie Du da stehst.
mehr machst Du nicht. und ich mach mich nur lächerlich.
doch kann ich nicht anders.
alle sehen, wie ich Dich ansehe, wie Du da stehst.
am liebsten würde ich Deiner Lieblichkeit noch weiter zusehen.
doch Du steigst in den bus und ich schaue zu.
du fährst mit dem bus davon und ich schaue zu.
der bus ist weg und ich sitze immer noch hier.
es wäre auch meiner gewesen.

so sitze ich nun hier und schaue Dir nicht mehr zu und warte auf den nächsten bus.
zwei stunden und bin Glücklich.

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Hübsche Mädchen

Written By: OhneWorte - Jul• 18•11

Hübsche Mädchen sind auch nur böse.
Sie sehen uns an.
Sie lächeln uns an
und machen uns schöne Augen.

Und wir?
Wir denken
uns
nichts Böses
und schauen
zurück.

Schauen ihnen
in die Augen
und denken
nichts Böses.

Schöne Mädchen
sind einfach
wundervoll.
Alleine
mit ihren Blicken
können sie
dich glücklich machen.

Und du?
kannst nichts
dagegen tun.

Allein
mit ihrem Lächeln
lassen sie
in mitten
der dunkelsten Nacht
die Sonne erstrahlen.

Und du?
kannst nichts
dagegen tun.

Alleine
mit einem
kleinen Wink
verfällst du ihnen.

Und du?
kannst nichts
dagegen tun.

Schöne Mädchen
sind einfach
wundervoll.

Wir lieben es.
Wir lieben sie.

Wir hassen es.
Wir hassen sie.

wir lieben sie

wir hassen sie

wir lieben sie

wir hassen sie

wir lieben sie
wir hassen sie
wir lieben sie
wir hassen sie

wir
lieben
sie
die
schönen Mädchen.

Und sie?
wissen es
und nutzen es
gnadenlos
aus.
Sie wissen es
und
nutzen es.
Sie lieben es.

Geht es
ihnen gut.
Geht es
uns gut.

Geht es
ihnen
nicht gut
sind wir schuld
und
dürfen
dafür leiden.

wir wissen es
und
hassen es.

Doch
wir
lieben sie
und
können nicht anders.

Können sie anders?

Doch spielt das alles keine Rolle.

Wir sehen
das hübsche
Mädchen,
sie
sieht uns
sieht uns an
sie
lächelt.
sie
lächelt
uns an.

Wir sind
der Meinung
sie hat uns verdient
da sie
jemand
Besseres
verdient hat.

Natürlich sind wir etwas Besseres
deswegen haben wir sie ja verdient.

Doch
dann
sehen
wir
die Zeichen.

Und wir?
wissen
dass es jetzt
zu spät
ist.

Sie?
hat schon
lange begonnen
uns
einzuwickeln.
und
wickelt uns
damit
um
ihren Finger.

Ehe
wir
uns versehen
hängen wir
auch schon
als Trophäe
an der
Wand.

Und sie?
sucht
glücklich
und zufrieden
ihr nächstes
Opfer.

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Das lachende Elfchen

Written By: OhneWorte - Jul• 11•11

Ha
Ha ha
Ha ha ha
Ha ha ha ha
Ha!

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Der Späher

Written By: OhneWorte - Jul• 04•11

Es ist ein kalter, sonniger Tag, während ich versuche möglichst leise und unauffällig durch den Wald zu schleichen. Ich bin ein Späher hinter den feindlichen Linen, meine Aufgabe ist es die Truppenstärke des Feindes festzustellen und diese unseren Befehlshabern zu überbringen. Da mein einziger Schutz bei einer Entdeckung durch den Feind mein treues Schwert und eine dünne Lederrüstung sind, sollte ich dies wohl vermeiden. Also verstecken, keine Spuren hinterlassen und keine Geräusche verursachen. Nun dies dürfte mir allerdings nicht sonderlich schwer fallen. Denn dies mache ich schließlich schon seit meiner Kindheit. Es heißt doch schließlich: „Übung macht den Meister.“ Nun es stimmt.

Aber mir ist Kalt. Warum muss dieser verdammte Krieg auch im Winter stattfinden? Dies ist eine der Sachen, die ich wohl nie verstehen werde. Aber ich bin ja nur ein kleiner Späher und meine Meinung interessiert hier niemanden.

Verdammt! Jetzt bin ich auf einen Ast getreten. Das Krachen dürfte mich verraten haben. Ich verstecke mich in einem Busch.

Dann höre ich sie auch schon näher kommen. Sie sind zu dritt. Es macht den Anschein, als hätten sie mich entdeckt. Denn sie kommen direkt auf mich zu. Ich höre es genau. Ich Greife nach meinem Schwert. Dann sehe ich sie. Drei Kleiderschränke, mir großen Schwertern. Sie müssen mich entdeckt haben. Ich ziehe mein Schert, lautlos. Ich warte ab. Ich lasse sie näherkommen.

Jetzt sind sie nur noch einige Schritte von mir entfernt. Sie sind durch Plattenpanzer geschützt. Sie stehen direkt vor mir. Ich springe aus meinem Versteck. Hole mit meinem Schwert aus. Springe ab. Schlitze dem Ersten den Hals auf, Noch bevor sie reagieren können. Blut spritzt mir entgegen. Er stürzt gurgelnd zu Boden. Ich komme wieder auf dem Boden auf. Gehe in die Knie. Ducke mich so unter ihren gewaltigen Hieben weg. Mit einem kräftigen Schlag zerschmettere ich dem Zweiten, mit einem lauten Krachen, das Knie. Doch während ich mich zur Seite rolle, um dem Hieb des Dritten zu entgehen, trieb mir der Zweite sein Schwert in die Seite, während er schreiend zu Boden geht. Warmes Blut läuft an mir herunter. Ich kann den Schmerzensschrei nicht unterdrücken. Ich versuch aufzustehen. Doch der Dritte kommt mir zuvor und schlägt mir mit seinem Schwert in den Kopf. Das letzte was ich wahrnehme ist das Krachen meines Schädelknochens und einen dumpfen Aufschlag.

Dann – Stille.

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ich möchte vieles

Written By: OhneWorte - Jun• 27•11

 

ich möchte vieles,
doch habe nichts.
ich träume vieles,
doch handle nicht.
was werde ich sein?
was darf ich sein?
was kann ich sein?
wir werden sehn
vielleicht schon bald,
mit etwas Glück

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Findest Du Pinzessin Lea schön?

Written By: OhneWorte - Jun• 20•11

Neulich saß ich mit einer guten Freundin bei ihr auf dem Sofa und wir haben gemeinsam Star Wars geschaut. An dieser Stelle sollte man vielleicht anmerken, dass es für sie, mit 22 Jahren, ihr erste Mal war. Sie hatte tatsächlich noch nie Star Wars gesehen, so etwas kann ja immer mal vorkommen und ist eigentlich ja auch kein Problem. Aus diesem Grund hatte ich mich dann auch auf fast alles vorbereitet, was da kommen könnte. Man weiß ja nie wirklich, was im Kopf von solchen Leuten vorgeht. Ich meine, sie wissen nicht, dass es einen Unterschied zwischen Star Trek und Star Wars gibt. Sie kennen die wichtigsten Verhaltensregeln bei einem Zombieausbruch nicht, noch können sie diese von den Verhaltensregeln in einem Horrorfilm unterscheiden. Ich meine diese gesellschaftlichen Außenseiter, wissen ja noch nicht einmal, dass Käpt’n Kirk und Käpt’n Picard aus verschiedenen Serien stammen. Und weil all das noch nicht ausreichend ist, können sie noch nicht einmal einen 12-seitigen Würfel von einem 20-seitigen Würfel unterscheiden. Genau genommen frage ich mich ernsthaft wie solche Menschen überhaupt lebensfähig sind? Denn jetzt mal ehrlich, den ganzen Tag an der frischen Luft, die Sonne genießen und sobald es das Wetter zulässt sind sie an den Baggerseen und legen sich eine „gesunde“ bräune zu. Sie meiden kühle und dunkle Keller und haben noch nie ein Videospiel gespielt, noch wissen sie wie man einen Kontroller richtig herum hält. Versteht mich bitte nicht falsch, ich habe selbstverständlich nichts gegen solche Menschen, die muss es ja auch geben, ich finde diesen Exkurs nur nötig damit ihr auch wisst, worum es wirklich geht.

Also wie gesagt, wir saßen so auf dem Sofa und haben uns Star Wars angeschaut. Nicht diese neuen Kinderfilme, sondern den richten Star Wars Film, damals hieß er noch Krieg der Sterne und ist seit 1977 doch einer der besten Filme, klar, Episode V ist noch besser als Episode IV, aber man sollte doch chronologisch beginnen, sonst überfordert man die Menschen ja. Ich habe mich deshalb auch schon auf alles vorbereitet, was da kommen können, habe mit der ganzen Brandbreite gerechnet, von völliger Begeisterung bis hin zu totaler Ablehnung, von ehrlichem Interesse bis hin zu völligem Desinteresse. Ich sogar ausführlich recherchiert wie man sich auf solche Fälle vorbereiten kann, wenn man mit jemandem in diesem Alter das erste Mal Star Wars schaut. Habe alle nur erdenklichen Reaktionen und Szenarien nachgelesen und wie man darauf reagieren sollte und musste. Tatsächlich habe ich in den USA sogar ein Trainingslager für Menschen gefunden, welche sich darauf vorbereiten wollten, wenn sie mit anderen Star Wars sehen, welche die Filme noch nie gesehen haben. Doch auch diese Trainingslager hätte mich nicht darauf vorbereiten können was dann geschah.

Wir waren in etwas in der Mitte des Films und hatten auch schon die ersten kleinen Verständnisfragen geklärt und eigentlich sah alles soweit auch ganz gut aus, da passierte es plötzlich.

Wie aus heiterem Himmel fragte sie mich: „Du? Sag mal findest du die Prinzessin Lea eigentlich schön?“

Also wie gesagt, ich hätte ja mit allem gerechnet, aber wer denkt bei Star Wars denn an so was. Ok, zugegeben, bei den neuen Filmen Episode 1-3 ist das vielleicht wichtig, ob die Figuren hübsch anzusehen sind. Zumindest hätte ich da die Frage akzeptieren können, ob Padme Amidala schön wäre. Aber bei „Star Wars“? Beim richtigen „Star Wars“? Wie kann man da nur auf solch eine Frage kommen?

Ich meine jetzt mal ganz ehrlich, hier geht es um den epischen Kampf Gut gegen Böse! Hier hängt das Schicksal, die Freiheit und Sicherheit des gesamten Universums und aller Lebenden Wesen am dünnsten anzunehmenden Seidenfaden! Hier muss ein naiver Bauernjunge das gesamte Universum retten! Ich meine, das ist ja nicht so eine Kleinigkeit wie mal eben die Welt zu retten, oder so profan wie die Prinzessin vor dem feuerspeienden Drachen zu retten. So was sieht man ja auch jeden Tag im Fernsehen. Hier geht es um viel, viel mehr.

Hier muss ein anfangs naiver Bauernjunge zum Held werden. Er muss gegen sich selbst, das Böse und seinen Vater antreten. Ich meine, hierzu muss er ja auch nur erst sich selbst überwinden, dann gegen das Böse in sich und das in seinen Freunden kämpfen. Da dies aber wohl noch nicht genug zu sein scheint, muss er sich zum Schluss noch seinem Vater gegenüberstellen um ihn zu besiegen. Dazu muss er ja auch nur mit einem kleinen Kampfjäger gegen eine übermächtige und mehr als nur überlegene Kampfstation antreten, welche nur an einem einzigen Paukt von etwa zwei mal zwei Metern verwundbar ist. Dabei muss er ja auch nur mit der beinahe höchstmöglichen Geschwindigkeit seines Jägers fliegen und wird dabei beschossen. Ich meine, das ist ja auch alles gar nicht so wild, besonders wenn man bedenkt, dass sie davor erst in ein militärisches Hochsicherheitsgefängnis eindringen um die Prinzessin zu befreien, bei der Flucht beinahe in einer Müllpresse sterben und danach fast von einem Weltraummonster in einem Asteroidenfeld gefressen werden in welchem sie nur mit knapper Not ihren Verfolgern entkommen sind.

Natürlich ist bei einem solchen Film mit einem mehr als nur epischen Kampf um den Fortbestand einer ganzen Galaxie und dem dazu gehörigen Kampf zwischen Gut und Böse um die Vorherrschaft im Universum. Es geht ja auch nur um die Frage ob alle Völker des Universums in Freiheit oder Sklaverei leben dürfen.

Da interessiert es mich natürlich auch brennend, ob Prinzessin Lea hübsch ist.

Mal ganz davon abgesehen ist Prinzessin Lea doch eine Prinzessin in einem epischen Kampf zwischen Gut und Böse. Natürlich ist sie da hübsch, alleine schon der Definition wegen. Somit stellt sich diese Frage gar nicht. Und sie dennoch zu stellen kommt ja schon der Blasphemie nahe. Auch wenn ich sonst ein eher friedliebender Mensch bin, sollte so etwas doch mindestens mit ewigem Leid bestraft werden.

Zumindest hätte ich so reagieren und antworten sollen. Stattdessen sagte ich lediglich. „Also das lässt sich so einfach nicht beantworten und ist schließlich ja auch Ansichtssache.“

Vielleicht sollte ich endlich aufhören so rücksichtsvoll sein zu wollen und den Menschen endlich einmal sagen, was ich denke und vor allem, was ich über sie, ihre Fragen und ihr Handeln denke. Ja! Das klingt doch echt nach einem super Plan. Das werde ich von jetzt an bis in alle Zeit machen. Zumindest dann, wenn ich dabei niemanden vor den Kopf stoße, das wäre ja auch echt unhöflich.

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dunkel

Written By: OhneWorte - Jun• 13•11

Hier stehe ich. Hier stehe ich ohne zu wissen wie ich hier her gekommen bin. Als ich aufwachte, war ich mir erst nicht sicher ob ich die Augen auch wirklich geöffnet hatte. Denn ich kann nichts sehen. Ich schließe die Augen wieder. Noch immer sehe ich nichts. Noch immer ist es dunkel. Meine Augen öffnen sich wieder, doch scheint die Dunkelheit nur noch intensiver geworden zu sein. Ich kann nichts sehen. Das einzige was ich fühle ist die Kälte, welche mich umgibt und den glatten, sterilen Boden unter meinen nackten Füßen.

Wo bin ich?

Wie bin ich hier hergekommen?

Was mache ich hier?

Wer bin ich?

Letzteres kann ich beantworten. Doch gefällt mir die Antwort nicht. Will es nicht wissen. Verdränge die Antwort wieder. Es ist Dunkel. Es ist so Dunkel, dass ich nichts sehen kann. Noch nicht einmal die eigene Hand vor Augen. Wäre es nicht so Kalt, wüsste ich vermutlich noch nicht einmal, dass ich überhaupt noch eine Hand habe. Die Kälte kriecht in meine Finger. Sie schleicht sich in meine Hände. Sie Schmerzt. Ich fühle etwas. Ich fühle den Schmerz. Den Schmerz der Kälte. Es ist schön. Es ist schön den Schmerz zu fühlen. So weiß ich ich immerhin, dass ich noch am leben bin. Außer der Kälte, außer dem Schmerz ist nichts. Nichts außer Dunkelheit. Das einzige was bleib ist der Schmerz. Der Schmerz, der mir zeigt, dass ich am leben bin. Die Kälte, so bitter und schmerzhaft sie ist, ich freue mich über sie. Ich bin ihr dankbar. Ohne die Kälte würde ich nichts mehr fühlen.

Wo bin ich?

Wie bin ich hier hergekommen?

Was mache ich hier?

Wer bin ich?

Letzteres kann ich beantworten. Doch ist es die falsche Antwort. Es ist zwar die Wahrheit, doch will ich es nicht wahr haben. So kann es nicht sein, so darf es nicht sein, so kann ich es nicht haben.

Wie ist es soweit gekommen?

Ich weiß es nicht.

Es ist Dunkel.

Es ist kalt.

Die Kälte schleicht sich in meinen Arm. Sie kriecht von meinen Finger über die Hand, weiter in meinen Arm. Es schmerzt, es bereitet mir Schmerzen. Doch genieße ich es, so kann ich wenigstens etwas fühlen. So habe ich die Gewissheit noch zu existieren.

Außer mir ist niemand, auf dieser kalten, dunklen, sterilen Ebene. Deshalb ist es dunkel. Deshalb ist es kalt. Deshalb höre ich nichts. Es ist still. Es ist verdammt still. Es ist viel zu still. Es ist so still wie es nur sein kann. Es ist so still, dass der Kälteschmerz, der langsam erst in meine Finger und dann über meine Hand in meinen Arm kriecht, ein himmlisches Gefühl darstellt, während er sich langsam in meine Schulter schmuggelt. So bin ich mir wenigstens meiner Existenz bewusst.

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Sehen?

Written By: OhneWorte - Jun• 06•11

Es ist dunkel. Es regnet.

Es ist Dunkel und es regnet. Wo bin ich?

Es ist dunkel, es regnet und ich weiß nicht wo ich bin.

Ich sehe nichts. Es ist Dunkel. Ich laufe im Kreis, meine ich zumindest. Es regnet.

Ich kann noch nicht mal sagen, ob ich im Kreis laufe oder nicht.

Kann ich meine Richtung überhaupt bestimmen?

Ich sehe nichts oder erkenne ich einfach nichts?

Plötzlich Stoße ich an. Verliere mein Gleichgewicht.

Ich falle!

Schmerzend falle ich. Schrei! Keine Antwort.

Ich öffne meine Augen.

Ich sehe.

Ich erkenne nicht.

Ich sehe nicht, dass was ich erkennen will.

Ich schließe meine Augen.

Ich sehe nichts mehr.

Ich lache über das, was ich nicht sehen wollte.

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Kaiser-WG – Folge 3 – Jenny und die Katze

Written By: OhneWorte - Jun• 02•11

Heute dürft ihr die nächste Folge des Hörspiels Kaiser-WG anhören:

Kaiser-WG – Folge 3: Jenny und der Kühlschrank
[audio:http://www.weilicheskann.de.ki/wp-content/uploads/2011/05/Kaiser-WG_Folge_3_Jenny_und_die_Katze.mp3]

Verwendete Musik in dieser Folge:

  • Thisan – Gotas de nectar
  • Matteo Venturelli – Déjà Vu
  • Bella Ruse – Push On

Das Hörspiel ist im Rahmen des Auriska PodCastRadio der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und wird auch mir deren Podcast gesendet.

Weiter Informationen zum Hörspiel Kaiser-WG findet ihr hier.

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Erlebnisse im Bademantel

Written By: OhneWorte - Mai• 30•11

Ich werde aufgewacht. Eine halbe Stunde vor meinem Wecker. Wie ihr euch denken könnt, ist es nicht der Wecker, welcher mich weckt. Nein leider sind es Handwerker, die am Balkon der Nachbarwohnung, neben meinem offenen Schlafzimmerfenster mir der Schlagbohrmaschine arbeiten. Jetzt weiß ich auch wofür das Gerüst am Haus gedacht ist.

Gut, wenn ich schon mal rechtzeitig wach bin, dann kann ich ja auch die Zeit nutzen um zu frühstücken. Mit einem dröhnenden Hämmern im Kopf schleppe ich mich in Halbschlaf zur Küche. Nach dem Gang in die Küche stelle ich fest, dass ich immer noch keinen Kaffee habe und Brot auch wunderbar als Backstein durchgehen könnte. Na dann wird es eben mit dem Frühstück mal wieder nichts.

Dann eben zumindest duschen um wenigstens irgendwie wach zu werden. Im Bad angekommen stelle ich mich unter die Dusche, drehe das Wasser auf, schaue nach oben und freue mich schon auf das Wasser. Doch leider bleibt es bei meiner Vorfreude. Aus dem Duschkopf kommen lediglich drei Wassertropfen. Tief durchatmend schlüpfe ich wieder in meinen Schalfanzug und ziehe mir meinen Bademantel über. Mit dem Telefon bewaffnet begebe ich mich ins Treppenhaus, dort hängt die Nummer des Hausmeisters.

So stehe ich nun in Bademantel und Hausschuhen im Treppenhaus und habe weder Geldbeutel, noch Handy oder Schlüssel dabei. Verdammt! Und die Wohnungstür ist zu. Da ich in meinem Telefon keine Nummern eingespeichert habe, kann ich gerade außer dem Hausmeister auch niemanden anrufen. Gut gemacht. Und jetzt?

Zum Glück habe ich bei Freunden einen Ersatzschlüssel deponiert. Leider wohnen die am anderen Ende der Stadt. Aber was will man machen. Ich schalte mein Telefon aus, da es mir gerade ohne hin nichts nützt und mache mich auf den Weg zur nächsten Straßenbahnhalte stelle. Dort angekommen muss ich zwar nicht lange, aber dennoch länger als erwartet auf die Straßenbahn warten.

Dafür muss ich in der Bahn nicht lange warten, bis ich von einem netten Herrn angesprochen werde. „Guten Tag! Die Fahrscheine bitte!“ Doch war dies nicht als nette Aufforderung gedacht. Dies war viel mehr ein Befehl, der Kontrolleur erwartete, dass ich sofort aufsprang und meine nicht vorhandene Fahrkarte zückte. Da ich dies nicht konnte, versuchte ich ihm meine Situation zu erklären. Irgendwie glaube er mir nicht, auch der Umstand, dass ich einen Bademantel trug, unterstrich meine Glaubwürdigkeit leider nicht. Auf jeden Fall forderte mich der nicht mehr ganz so nette Herr auf, ihm meinem Ausweis zu geben. Da ich dies aus offensichtlichen Gründen aber nicht konnte wurde noch unnetter. Scheinbar glaubte er mir immer noch nicht, dafür bat er mich aber gemeinsam mit seinen Freunden vor die Tür. Da vier gegen einen echt unfair ist ich auch keine Lust hatte, meinen neuen Bademantel ein zu sauen, folgte ich der dezenten Aufforderung.

So stand ich nun mit vier Menschen an einer Straßenbahnhaltestelle mitten in der Stadt in meinem Bademantel und wurde von ihnen mit nicht gerade netten oder erfreuten Blicken durchbohrt, während wir, wie mir gesagt wurde, auf die Polizei warteten.

Nach unendlich langen und unzählbar vielen Momenten fuhr auch ein dezentes silber-blaues Autor vor, aus welchem zwei auch nicht ganz nette Menschen stiegen, welche mich freundlich baten, zu ihnen in ihr Auto zu steigen, ich solle sie zur amtlichen Personenfeststellung begleiten. Irgendwie fanden sie meine Äußerung, dass meine Mutter mir verboten habe, zu Fremden ins Auto zu steigen, nicht ganz so amüsant wie ich gehofft hätte. Dafür fragten sie mich aber, ob ich etwas getrunken hätte und ich bereit wäre einmal in ein Röhrchen zu pusten. Da ich aber noch nicht einmal ein Kaffee getrunken hatte und ich dies den lieben Polizisten auch mitteilte, sowie, dass ich es deshalb auch nicht für nötig hielte, in das Röhrchen zu pusten, durfte ich die nächsten Stunden auf dem örtlichen Polizeirevier verbringen. Über die dortigen Vorgänge möchte ich lieber schweigen. Nur einen Tipp möchte ich euch geben, solltet ihr zum wiederholten Male von einem Schutzmann gefragt werdet, ob ihr etwas getrunken habt, hilft es wenige, wenn ihr antwortet: Nur drei Wachtmeister Herr Jägermeister.

Als ich endlich wieder auf freiem Fuß war, noch immer ohne Geldbeutel, Handy oder Schlüssel, machte ich mich auf den Weg zu meinen Freunden. Nach dem nun schon fast Abend war, müsste dort auch schon jemand zuhause sein. Nach dem das mit der Straßenbahn nicht geklappt hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg.

Dort angekommen, habe ich auch tatsächlich jemanden angetroffen. Das Angebot, feiern zu gehen, musste ich leider ablehnen, da ich ja immer noch im Bademantel war und keinen Geldbeutel dabei hatte.

So hatte ich endlich meinen Schlüssel errungen, war aber immer noch in der misslichen Lage weder Geldbeutel noch Handy zu haben. Da das heute Morgen schon nicht mit der Straßenbahn geklappt hatte beschloss ich, es lieber sein zu lassen und diesmal gleich auf Schusters Rappen nach Hause zu reiten. Dabei lernte ich immerhin eine wichtige Lektion: Meine Hausschuhe sind zuhause echt super angenehm, aber sie eignen sich nicht um weite Strecken zu laufen.

Zuhause angekommen, hatte ich immer noch kein Wasser, erfuhr aber, dass dies Problem wohl das ganze Haus betraf. Allerdings liege der Fehler nicht bei uns im Haus, sondern bei den Stadtwerken. Aber immerhin sollte es bald wieder fließen. Das tat es vor kurzem endlich auch wieder.

Und jetzt? Nun ja, ich sitze gerade bei Tee im Bademantel da und warte darauf, dass die Welt besser wird.

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